Gemeinschaftstag 28.8.2022 im Klösterli Wattwil

Gemeinschaftstag BI Fazenda Esperanca, Klösterli Wattwil 28.8.2022

Frohgestimmte BI Mitglieder und Angehörige trafen sich zum Gemeinschaftstag in der Fazenda
Esperanca (Klösterli) in Wattwil.
Wir durften einen ermutigenden, anregenden und stärkenden Gottesdienst mit Pfr. Cornel Huber
feiern. Ines, Irene, Pius und Roman haben ihn vorbereitet und Margrith und Markus Frey
gestalteten den musikalischen Teil mit frohen und tiefgreifenden Liedern zum Lobe Gottes.
Zwei Bibelverse aus der 1.Lesung aus Jesus Sirach 3.17- 18, berührten mich:
«Mein Sohn, bei all deinem Tun bleibe bescheiden / und du wirst mehr geliebt werden als einer der
Gaben verteilt. Je grösser du bist, umso mehr bescheide dich, dann wirst du Gnade finden bei
Gott.»
Ein kleiner Teil der Predigt von Pfr. Cornel Huber:
Das höchste Gut ist die Demut. Gott war unendlich demütig in seinem Sohn Jesus Christus.
Geboren im Stroh von einem unbekannten Mädchen, von den Menschen nicht gewollt, verfolgt,
verraten, gekreuzigt, gestorben und erniedrigt, unser Allmächtiger Gott kommt in Jesus in Demut
zu uns.
Wenn ich jemandem etwas zulieb tue, z.B. eine Weihnachtskarte schreibe und ich keine Antwort,
kein Danke bekomme, demütigt mich das, aber es lässt mich wachsen in der Demut, die Gott uns
lehrt. Gott hat uns zu seinem Ebenbild erschaffen und uns Würde geschenkt. Leben wir demütig
im Sinn von nicht in der ersten Reihe zu sitzen, sondern lernen er-tragen, unter Menschen nicht
unter den Ersten zu sein?
Wir müssen uns nicht klein machen, aber den Mut zur Demut haben, denn wir sind durch Jesus
Christus gerecht gemacht und Gott ähnlich gemacht worden. Diese Aussage berührt mich immer
wieder neu.
In Demut steckt das Wort Mut, was wiederum zeigt: Zum demütigen Dienen braucht es nicht nur
Hingabe und Selbstüberwindung, sondern auch eine gute Portion Courage.
Albert Schweizer sagt dazu: „Demut ist die Fähigkeit, auch zu den kleinsten Dingen des Lebens
emporzusehen.“
Nach dem Gottesdienst machten wir einen Gang in den Klostergarten. Markus stellte uns einige

Pflanzen vor: Grosse Brennnessel, Farn, Schöllkraut, Duftnessel, Raue Sonnenhut, Phlox, Purpur-
Leinkraut, Purpur-Fetthenne, Königskerze, Echter Nelkenwurz, Rote Spornblume und

Sonnenblume. Dabei berichtete er über deren Bedeutung und Nutzen als Tankstellen für Insekten
und als Heilpflanzen für uns Menschen. Heissen wir auch die fremden Pflanzen bei uns
willkommen. Ohne die «Fremdlinge» von früher wäre heute unsere Natur noch eintöniger. Wenn
wir eine vielfältige Natur wollen, müssen wir die Bewirtschaftung ändern: Überdüngung und
Gifteinsatz massiv reduzieren. Die Neuen werden in Zukunft gebraucht. Nur der Wandel ist in der
Schöpfung konstant.
Die Fazenda ist ein Ort der Ruhe, der Einkehr in die Natur, des Gebets und der Heilung. Da
können sich junge Männer in Krisensituationen melden, z.B. wenn sie frei werden wollen von
Alkohol, Drogen und anderen Süchten. Mit Anleitung der Fazenda-Gemeinschaft und deren
Unterstützung im Gebet, geregelter Arbeit im Kloster und Erfahrung der Nächstenliebe, können sie
ein suchtfreies Leben erlernen. Einige lassen sich dabei vom Wort Gottes berühren, lernen Jesus
Christus und Seine Liebe kennen und erfahren, wie Er innere und körperliche Heilung schenkt.
In der Fazenda sind auch Pilger herzlich willkommen.
Wir durften unsere mitgebrachten Grilladen im Klostergarten von Roman Hauser, grillieren lassen
und in der schönen Gaststube essen und verweilen. Angeregte Gespräche und frohe
Gemeinschaft mit Kaffee und Kuchen rundeten den Mittag ab.
Gestärkt an Körper, Seele und Geist machten sich noch einige auf eine kleine Wanderung zum
Wasserfall in der nahen Umgebung. Wir wurden sehr ermutigt und gestärkt in der frohen
Gemeinschaft mit Glaubensgeschwistern und dem Wort Gottes.

Carla Eigenmann